Verbund Hebammenforschung
Abgeschlossene Projekte
Abgeschlossene Projekte
Ziel: | 1. Erkenntnisse zur Rolle der Familien für die Herstellung von Gesundheit und Bewältigung von Krankheit und Pflegebedürftigkeit vertiefen 2. Entwicklung und Vermittlung methodischer Kompetenz zur Generalisierung von Erkenntnissen zu familiären Prozesse 3. Verstetigung eines nachgefragtes Thema - die Bedeutung von Familien in Gesundheit und Krankheit - in pflege- und hebammenwissenschaftlichen Studiengängen |
Zielgruppe: | Familien |
Design: | |
Methode: | |
Laufzeit: | 01.02.2012 bis 31.08.2019 |
Finanzierung: | BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderkennzeichen 01KX113A und 01Kx113B |
Das Forschungskolleg Familiengesundheit im Lebensverlauf – Gesundheitsförderung und Krankheitsbewältigung (FamiLe) der Universität Witten/ Herdecke gGmbH und der Hochschule Osnabrück diente der Stärkung von kooperativen Promotionen zwischen Fachhochschulen und Universitäten. Ein zentrales wissenschaftspolitisches Ziel war die Ermöglichung von Promotionen von Hochschul-Absolvent*innen.
Aufbauend auf bewährten Kooperationen zwischen der Universität Witten/Herdecke und der Hochschule Osnabrück war es erstmalig möglich im Rahmen eines thematisch ausgerichteten Forschungskollegs gemeinsam Absolvent*innen zu promovieren und Postdoktorand*innen zu qualifizieren.
Inhaltlich wollte das Forschungskolleg FamiLe erstens Erkenntnisse zur Rolle der Familien für die Herstellung von Gesundheit und Bewältigung von Krankheit und Pflegebedürftigkeit vertiefen. Zweitens wollte es die Entwicklung und Vermittlung methodischer Kompetenz zur Generalisierung von Erkenntnissen zu familiären Prozesse befördern und drittens zur Verstetigung eines nachgefragtes Thema - die Bedeutung von Familien in Gesundheit und Krankheit - in pflege- und hebammenwissenschaftlichen Studiengängen beitragen.
Hierfür wurde eine Lebenslaufperspektive eingenommen, in der der Umgang der Familien mit Gesundheit, Krankheit und Pflegebedürftigkeit vor dem Hintergrund verschiedener Lebens- und Familienphasen untersucht wird. Entsprechend wurden in den Promotionsvorhaben Gesundheit und Gesundheitsverhalten während der Familienbildungsphase, die Bewältigung von Krankheit/ Pflegebedürftigkeit in den Familien sowie Familien in der Endphase des Lebens einzelner Familienmitglieder fokussiert. Anhand dieser Themenschwerpunkte und mit Unterstützung eines strukturierten Qualifikationsprogramms konnten 24 Promovierende und 4 Post-docs ihre Forschungsvorhaben eigenständig planen und durchführen.
Professor*innen:
Prof. Dr. Friederike zu Sayn- Wittgenstein
Prof. Dr. Claudia Hellmers
Prof. Dr. Andreas Büscher
Prof. Dr. Wilfried Schnepp
Prof. Dr. Sabine Metzing
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 969-2024
Fax: 0541 969-3765
E-Mail: f.wittgenstein@hs-osnabrueck.de
Ziel: | Beforschung der Frühen Hilfen als innovatives Handlungsfeld von Hebammen und Familienhebammen unter zwei speziellen Aspekten: Einerseits zur Rolle von Hebammen in der Regelversorgung in den Frühen Hilfen, andererseits zur interprofessionellen und systemübergreifenden Kooperation zwischen Familienhebammen und Akteuren aus den Berufsgruppen der Sozialen Arbeit in den Netzwerken der Frühen Hilfen |
Zielgruppe: | |
Design: | |
Methode: | |
Laufzeit: | August 2013 bis Dezember 2017 |
Finanzierung: | VW-Vorab der Volkswagen Stiftung |
Die Forschungsprofessur von Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein bot die Möglichkeit, die bisher im Verbund Hebammenforschung untersuchten Handlungsfelder thematisch zu erweitern. Die Frühen Hilfen als innovatives Handlungsfeld von Hebammen und Familienhebammen wurden unter zwei speziellen Aspekten beforscht: Einerseits wurde zur Rolle von Hebammen in der Regelversorgung in den Frühen Hilfen gearbeitet. Andererseits wurde die interprofessionelle und systemübergreifende Kooperation zwischen Familienhebammen und Akteuren aus den Berufsgruppen der Sozialen Arbeit in den Netzwerken der Frühen Hilfen untersucht.
Im Projekt „Hebammen im Versorgungskonzept Früher Hilfen“ wurde gefragt, welchen Beitrag Hebammen im Rahmen der Regelleistungen nach SGB V im Feld der Frühen Hilfen leisten. Da sich der Gesundheitsversorgungsauftrag von Hebammen an alle Frauen in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit richtet – unabhängig von deren sozialen und medizinischen Belastungen – übernehmen Hebammen in der Zeit der frühen Familienbildung eine zentrale Rolle. Das professionelle Handeln von Hebammen im Feld der Frühen Hilfen, die niedrigschwellige geburtshilfliche Versorgung durch Hebammen, die Kooperation mit anderen Berufsgruppen sowie eine mögliche Verzahnung der Regelversorgung von Hebammen mit den Netzwerken der Frühen Hilfen wurden mit einem multiperspektivischen Ansatz untersucht.
Im Projekt „Die interprofessionelle Kooperation zwischen Hebammen und Familienhebammen und den zentralen Akteuren in den Netzwerken Früher Hilfen“ wurde mit einer Außenperspektive die systemübergreifende Kooperation zwischen Hebammen, Familienhebammen und anderen im Bereich der Frühen Hilfen tätigen Berufsgruppen untersucht. Die große Herausforderung bei der Umsetzung der Frühen Hilfen besteht in der systemübergreifenden Kooperation zwischen Berufsgruppen aus dem Gesundheitswesen und der Jugendhilfe. Aus Sicht der Träger der Jugendhilfe wurden gelingende und hemmende Faktoren dieser neuartigen Kooperation mit Hebammen und Familienhebammen herausgearbeitet. Dazu wurden in verschiedenen Kommunen Deutschlands Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Netzwerken Früher Hilfen geführt.
Projektleiterin:
Prof. Dr. Friederike zu Sayn- Wittgenstein
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 969-2024
Fax: 0541 969-3765
E-Mail: f.wittgenstein@hs-osnabrueck.de
Ziel: | In fünf Teilprojekten werden verschiedene Instrumente zur sektorenübergreifenden Qualitätssicherung in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett entwickelt, erprobt und evaluiert . Mit der Entwicklung von diesen Instrumenten wird das Ziel verfolgt, Prozesse, die die physiologische Geburt befördern, zu unterstützen. |
Zielgruppe: | Schwangere, Gebärende und Wöchnerinnen |
Design: | Quantitative Sekundärdatenanalyse, Evaluationsstudie, Qualitative Studie mit Grounded Theory Methodologie |
Methode: | verschiedene |
Laufzeit: | April 2011 bis März 2016 |
Finanzierung: | Förderung von Schwerpunkten angewandter Forschung und Entwicklung an den niedersächsischen Fachhochschulen sowie von Graduierten im Zusammenhang mit Forschungsschwerpunkten (FSP-Pro) |
Ziel des Forschungsschwerpunktes war die Verbesserung der sektorenübergreifenden gesundheitlichen Versorgung von Frauen und ihren jungen Familien unter Berücksichtigung von Effizienz und Effektivität der Gesundheitsdienstleistungen. Die generative Lebensphase, die nach unserem Verständnis Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit umfasst, stellt sowohl für die Frau als auch für ihren Partner – insbesondere beim ersten Kind – eine biografische Übergangssituation dar, die Anpassungsleistungen auf verschiedenen Ebenen (physisch, psychisch, sozial, ökonomisch) fordert. Die positive Bewältigung dieser Anforderungen und eine gelungene Integration der Erfahrungen ermöglichen es, gesundheitsförderliche Ressourcen zu entfalten und im familiären Leben weiterzuentwickeln (Sayn-Wittgenstein 2007). In der Zeit von April 2011 bis März 2016 wurden hierfür verschiedene Instrumente entwickelt, erprobt und evaluiert.
Methode:
Die einzelnen Teilprojekten sind in den verschiedenen Teildisziplinen der Versorgungsforschung – der Qualitäts- und Organisationsforschung, der Versorgungsökonomie und der Versorgungsepidemologie – anzusiedeln. Dementsprechend vielfältig sind die Methoden, die zur Entwicklung von projektspezifischen Instrumenten verwendet wurden. Hierzu zählen unteranderem Delphi-Befragungen, Sekundärdatenanalysen und Standardentwicklung.
Teilprojekt A
„Expertinnenstandard Förderung der physiologischen Geburt“
Prof. Dr. Andreas Büscher ,
Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein
Petra Blumenberg, Diplom-Pflegewirtin (FH)
Astrid Krahl, Diplom-Pflegewirtin (FH)
Im Teilprojekt A wurde erstmalig die Methodik der Standardentwicklung exemplarisch auf ein geburtshilfliches Thema sowie einer weiteren Gruppe der Gesundheitsberufe angewendet und erprobt.
Das Projekt zielte auf die Optimierung der geburtshilflichen Versorgung hinsichtlich der Kriterien der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität unter Berücksichtigung der Nutzerinnenperspektive ab. Das Thema Latenzphase wurde im Promotionsvorhaben von Frau Astrid Krahl aufgenommen und weiter erforscht.
Teilprojekt B
„Personalbedarfsermittlung von Hebammen im Kreißsaal“
Prof. Dr. Petra Gorschlüter,
Prof. Dr. Manfred Haubrock
Nina Rogava, Diplom-Pflegewirtin (FH)
Im Teilprojekt B wurden Möglichkeiten, den Bedarf an Hebammen im Funktionsbereich Kreißsaal zu ermitteln, näher analysiert. Das Ziel dieses Projektes war die Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines Instrumentes zur Personalbedarfsermittlung im Kreißsaal, welches sich an wissenschaftlich fundierten Kriterien der Strukturqualität orientiert und sich somit durch einen qualitätsorientierten Ansatz auszeichnet. Die hierfür verwendete Methode war eine nicht-experimentelle Querschnittstudie.
Teilprojekt C
„Assessment- und Dokumentationsinstrument“
Prof. Dr. Claudia Hellmers,
Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein
Astrid Krahl, Diplom-Pflegewirtin (FH)
Im Teilprojekt C wurde ein multidimensionales betreuungs-relevantes Assessment- und Selbsteinschätzungsinstrument für eine individuelle peripartale Betreuung in der Klinik entwickelt. Konzipiert wurde es als ein dialogisches Instrument, das sich für das Assessment durch die Hebamme sowie zur Selbsteinschätzung durch die Frau eignet. Damit sollen eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Hebammen und Frauen als auch partnerschaftliche Entscheidungsprozesse im klinischen Setting gefördert werden.
Teilprojekt D
„Entwicklung und Erprobung eines Dokumentationsbeleges für die postpartale Phase“
Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein
Prof. Dr. Claudia Hellmers,
Melita Grieshop, Diplom-Pflegepädagogin (FH)
Im Teilprojekt D Dokumentationsbeleg Wochenbett wurde ein sektorenübergreifendes Dokumentationsverfahren für die Wochenbettbetreuung entwickelt , über welches sowohl die körperliche als auch die psychosoziale Gesundheit der Mutter erfasst werden kann. Es wurden zu drei Zeitpunkten Befragungen durchgeführt. Zum Zeitpunkt t 0 stand die Fragestellung der Versorgung der Frauen im Vordergrund. Zu den Befragungszeitpunkten t1 und t2 wurden der Gesundheitsstatus und das Wohlbefinden der subjektiven Einschätzung der Frau im Früh- und Spätwochenbett erfasst.
Teilprojekt E
„Interdisziplinärer Wissenstransfer“
Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein
Dr. Stephanie Stelzig
Im Teilprojekt E stand der Wissenstransfer aus den Forschungsprojekten in die Praxis im Mittelpunkt. Das Ziel der Wissensvermittlung wurde anhand von Online-Seminaren in einem Lernmanagementsystem erprobt und evaluiert werden. Außerdem wurden durch das Teilprojekt E die Arbeiten der vier anderen Teilprojekte und der Graduiertenförderung unterstützt.
Durch eine Kooperation zwischen der Hochschule Osnabrück und dem Departement Pflegewissenschaft in der Fakultät Gesundheit der Universität Witten/Herdecke erhielten drei Stipendiatinnen die Möglichkeit, innerhalb der Graduiertenförderung des Forschungsschwerpunktes eine Promotion aufzunehmen.
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 969-2024
E-Mail: f.wittgenstein@hs-osnabrueck.de
Ziel: | Beurteilung des maternalen und kindlichen Outcome in zwei Kreißsaalmodellen (Hebammenkreißsaal und üblicher - ärztlich geleiteter - Kreißsaal), Erfassung der Sicht der Nutzerinnen auf die Geburtsbetreuung |
Zielgruppe: | Gesunde Schwangere und Gebärende |
Design: | Prospektive, kontrollierte Multicenter-Studie |
Methode: | Dokumentation der Geburt und schriftliche Befragung von 750 Frauen acht Wochen und sechs Monate nach der Geburt |
Laufzeit: | 01.02.2007 - 31.03.2011 |
Finanzierung: | BMBF, Förderschwerpunkt „Angewandte Pflegeforschung“, FK: 01 GT 0616 |
Mit der Multicenter-Studie wird in Deutschland erstmalig im größeren Rahmen der Vergleich zweier klinischer geburtshilflicher Versorgungsmodelle durchgeführt.
Über einen Zeitraum von 18 Monaten wählen gesunde Schwangere, die den Einschlusskriterien entsprechen und der Studienteilnahme zustimmen, entweder das Betreuungsmodell Hebammenkreißsaal oder den üblichen - ärztlich geleiteten - Kreißsaal.
Die erforderlichen Daten werden während und nach der Geburt durch die betreuende Hebamme in einer Dokumentation erhoben. Neben der Gegenüberstellung der medizinischen (Ergebnis-) Parameter beider Versorgungskonzepte, liegt der Fokus auf der Untersuchung der Ergebnisse des Hebammenhandelns.
Durch die Befragung der Frauen zu zwei Zeitpunkten nach der Geburt (acht Wochen und sechs Monate post partum) werden die Sichtweise und die Einstellung der Nutzerinnen hinsichtlich der Betreuung, die sie im jeweiligen Betreuungsmodell erfahren haben, ermittelt. Weiterhin werden das physische und das psychische Wohlbefinden nach der Geburt sowie das Stillverhalten im ersten Lebenshalbjahr des Kindes erhoben.
Erkenntnisse geben Aufschluss über eine angemessene Betreuungsoption für gesunde Schwangere und Gebärende. Zudem liegt der Fokus auf der Nutzerinnenperspektive und ihrer Sicht auf die Geburtsbetreuung in den beiden Versorgungsmodellen.
Studienflyer zum Download (pdf-Datei): Hebammengeburtshilfe in der Klinik
Projektleiterin:
Prof. Dr. Friederike zu Sayn- Wittgenstein
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Nicola Bauer, Diplom Pflegewirtin (FH), Hebamme
Studentische Mitarbeiterinnen: Eva Cruel, Elisabeth Lather, Sophia Pagenstert, Maike van Eijsden
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 969-2024
Fax: 0541 969-3765
E-Mail: wittgenstein@wi.hs-osnabrueck.de
Diese Studie kooperiert mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Pflegeforschungsverbund NRW.
Ziel: | Entwicklung und Evaluation eines Dokumentationsinstrumentes zur Betreuung der physiologischen Geburt im Hebammenkreißsaal |
Design: | quasi-experimentelle prospektive Kontrollstudie |
Methode: | Strukturierte Dokumentenanalysen, Expertengespräche und problemzentrierte Interviews |
Laufzeit: | 01.02.2007 - 31.03.2011 |
Finanzierung: | BMBF, Förderschwerpunkt „Angewandte Pflegeforschung“, FK: 01 GT 0616 |
In der Studie wird untersucht, ob der Einsatz einer handlungsorientierenden Dokumentation einen Unterschied oder eine Veränderung im Handeln der Hebammen im Hebammenkreißsaal bewirkt. Der Fokus liegt auf der Förderung der Selbstbestimmung der Frau und eines abwartenden Verhaltens auf Seiten der Hebamme. Hebammen sollen in ihrem Handeln und in der Anwendung komplementärer Maßnahmen unterstützt werden, um den Anteil an Frauen, die während der Geburt in den üblichen Kreißsaal weitergeleitet werden, zu reduzieren.
In einem ersten Schritt wird eine handlungsorientierende Dokumentationsvorlage entwickelt. Grundlagen für die Entwicklung sind Interviews mit den Teamhebammen, eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe und die Analyse von 137 dokumentierten Geburten im Hebammenkreißsaal. Auf den neu entwickelten Dokumentationsbögen kann fortlaufend der individuelle Status der Gebärenden festgehalten werden. Darüber hinaus dienen sie der Strukturierung und der Reflexion des klinischen Handelns von Hebammen. Besonderes Augenmerk erhält die Betreuung von Frauen in der frühen Eröffnungsphase (Latenzphase) und mit vorzeitigem Blasensprung.
Im zweiten Schritt werden Auswirkungen des Einsatzes des Instruments „handlungsorientierende Dokumentation“ evaluiert, indem die dokumentierten Geburten der Interventionsklinik mit denen einer Kontrollklinik verglichen werden.
Die Ergebnisse führen zu Empfehlungen für eine erste handlungsorientierende Dokumentation im Hebammenkreißsaal in Deutschland.
Projektleiterin:
Prof. Dr. Friederike zu Sayn- Wittgenstein
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Astrid Krahl, Dipl. Pflegewirtin (FH), Hebamme (ab 01.08.2007)
Antje Kehrbach, Dipl. Berufspädagogin, Hebamme (01.02.2007 - 31.07.2007)
Studentische Mitarbeiterin: Carina Krause
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 969-2024
E-Mail: f.wittgenstein@hs-osnabrueck.de
Diese Studie kooperiert mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Pflegeforschungsverbund NRW.
Kosten/Nutzen und Kosten/Wirksamkeits-Analysen verschiedener Versorgungsangebote in der Geburtshilfe
Ziel: | Evaluation der entstehenden Kosten, Nutzen und Wirksamkeiten in zwei Kreißsaalmodellen |
Zielgruppe: | Die Evaluation berücksichtigt die Perspektive der Gebärenden, der Kostenträger und der Leistungserbringer |
Design: | Prospektive, kontrollierte Multicenter-Studie, piggy-back-designed |
Methode: | Dokumentation der Geburt und schriftliche Befragung von 750 Frauen acht Wochen und sechs Monate nach der Geburt, Interviews mit den Verantwortlichen des Controllings und den leitenden Hebammen, Leistungserfassung der beteiligten Akteure, partielle Prozesskostenrechnung, Beurteilung der Lebensqualität der Studienteilnehmerinnen, Bewertung der Präferenzen der Studienteilnehmerinnen |
Instrumente: | Willingness-to-pay-Fragebogen, SF-36 (SF-6D), EQ-5D, Edinburgh Postnatal Depression Scale, u.w. |
Laufzeit: | 01.02.2007 - 31.03.2011 |
Finanzierung: | BMBF, Förderschwerpunkt „Angewandte Pflegeforschung“, FK: 01 GT 0616 |
Mit diesem Forschungsprojekt wird in Deutschland erstmalig eine ökonomische Evaluation klinischer, geburtshilflicher Versorgung durchgeführt.
Die Interventionsgruppe in dieser Studie setzt sich aus Frauen zusammen, die für die Geburt ihres Kindes den Hebammenkreißsaal wählen. Die Kontrollgruppe definiert sich aus der Gruppe der Frauen, die den üblichen Kreißsaal mit einer Betreuung durch Hebamme und Arzt wählen.
Mit Hilfe der ökonomischen Evaluationsverfahren Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) und Kosten-Wirksamkeits-Analyse (KWA) werden die beiden Kreißsaalmodelle bewertet. Ziel ist es, die Versorgungsvariante der Geburtsbetreuung für gesunde Schwangere bzw. Gebärende zu identifizieren, welche bei gleicher Kostenlage eine höhere Qualität oder bei gleicher Qualität niedrigere Kosten aufweist.
Die Erfassung der Wirksamkeits-Indikatoren erfolgt als „piggy-back-design“ zur Erhebung klinischer Daten aus dem Parallelprojekt Multicenter-Studie; die Daten werden in der ökonomischen Evaluation berücksichtigt.
Die betriebswirtschaftlichen Daten werden direkt in den Verwaltungen der Kliniken und bei den Kostenträgern erhoben sowie über teilnehmende Beobachtung von Teilprozessen ermittelt. Zusätzlich findet eine Auswertung der Sachkosten über eine entwickelte Geburtsdokumentation der Multicenter-Studie statt. Des Weiteren wird ein Instrument zur Zeiterfassung der beteiligten Berufsgruppen eingesetzt, um den Personalaufwand im Geburtsprozess evaluieren zu können.
Der Nutzen wird über das Einsparungspotential im Alternativenvergleich und über die monetär ausgedrückte Präferenzstärke der Nutzerinnen vor und nach der Geburt definiert.
Projektleiter:
Prof. Dr. rer. pol. Manfred Haubrock
www.manfred-haubrock.de
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Nina Knape, Dipl.-Kauffrau (FH), Hebamme
Rainhild Schäfers, Dipl. Pflegewirtin (FH), Hebamme (seit 1.10.2008)
Studentische Mitarbeiterinnen: Brigitte Mömming, Iljana Papschewa, Stephanie Röhnisch
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Diese Studie kooperiert mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Pflegeforschungsverbund NRW.
Ziel: | Erfassung des Bedarfs von sozial benachteiligten schwangeren Mädchen und Frauen zur Geburtsvorbereitung, Erstellung von Eckpunkten für ein zielgruppenspezifisches frauen- und familienorientiertes Gesundheitsförderungskonzept |
Design: | Qualitative Studie |
Methode: | teilstrukturierte Interviews mit sozial benachteiligten jungen Müttern, Expertinnenbefragung mit Familienhebammen, Felderkundung/ Angebotsanalyse, Dokumentenanalyse, bilanzierender Workshop |
Laufzeit: | 01.04.2008 - 31.06.2010 |
Finanzierung: | Arbeitsgemeinschaft innovativer Projekte des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen (AGIP), FKZ F.A.-Nr.2007.801 |
Die Geburtsvorbereitung als eine gesundheitsbildende Maßnahme von Hebammen ist ein niedrigschwelliges Angebot der Gesundheitsversorgung. Sie stellt damit eine Möglichkeit frühzeitiger, d. h. bereits in der Schwangerschaft beginnender Unterstützung, Hilfe, Beratung und Vernetzung von sozial benachteiligten schwangeren Frauen und Mädchen dar.
Die Studie beruht auf der Erkenntnis, dass gerade diese Frauen und Mädchen gesundheitsfördernde Angebote in der Regel nicht adäquat nutzen. So stellt sich die Frage: Welche Informationswege nutzen sozial benachteiligte Frauen und Mädchen und wie muss ein Angebot gestaltet werden, damit sie sich davon angesprochen fühlen?
Ziel der Studie ist es, Ansprüche und Wünsche von sozial benachteiligten Frauen und Mädchen an eine spezifisch angepasste Geburtsvorbereitung zu identifizieren, um die Angebote für die Zielgruppe attraktiver und nutzbringender zu gestalten.
Ihre Sichtweisen, Erfahrungen und Bedürfnisse werden über Interviews erfasst. Ergänzend werden Expertinnenbefragungen mit Familienhebammen durchgeführt sowie eine Analyse der Kommunikationswege und -strategien die Hebammen und Institutionen nutzen, um sozial benachteiligte schwangere Mädchen und Frauen mit Angeboten zur Geburtsvorbereitung zu erreichen.
Ergebnisse der Studie führen zu Empfehlungen für eine zielgruppenspezifische Ansprache schwangerer Frauen und Mädchen. Zudem soll eine Basis für die konzeptionelle Entwicklung eines niedrigschwelligen und vernetzenden Angebots in der Gesundheitsförderung durch Hebammen geschaffen werden, das insbesondere zur gezielten Unterstützung eines guten Starts bei der Familienbildung und zur Förderung der Elternkompetenz eingesetzt werden kann. Über die Beteiligung junger Mütter an der Konzeptentwicklung und der Öffentlichkeitsarbeit soll die Geburtsvorbereitung als frühzeitiges gesundheitsförderndes und präventives Angebot von Hebammen als ein Baustein eines integrierten Handlungskonzeptes ausgebaut werden. Damit wird der Forderung nach einer inhaltlichen Beschreibung und spezifizierter Ausgestaltung der Versorgungsangebote in der Gesundheitsförderung nachgekommen.
Projektleiterin:
Prof. Dr. Friederike zu Sayn- Wittgenstein
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Ute Lange, Sozialwissenschaftlerin (M.A.), Hebamme
Barbara Knorz, Diplom Pädagogin, Hebamme (01.04.2008 bis 31.10.2009)
Kooperationspartner:
Stiftung „Eine Chance für Kinder“, Modellprojekt Netzwerk Familienhebammen, Hannover,
www.eine-chance-fuer-kinder.de
Deutscher Hebammenverband (DHV) e.V. (vormals Bund Deutscher Hebammen e. V.), Karlsruhe, www.hebammenverband.de
Hebammenverband Niedersachsen e.V., www.hebammen-niedersachsen.de
Hebammenverband Brandenburg e.V., www.hebammen-brandenburg.de
Landeshebammenverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 969-3682
Fax: 0541 969-3765
E-Mail: ULange@wi.hs-osnabrueck.de
Projekttitel: | Gesundheitssystemforschung im Kontext der Frauengesundheitsberichterstattung – Analyse der Datenlage zu den Versorgungsleistungen durch Hebammen |
Ziel: | Schaffung der Grundlage für zukünftige bundesweite Datenerfassung der Versorgungsleistungen durch Hebammen |
Zielgruppe: | Alle in Niedersachsen wohnenden und/oder tätigen Hebammen |
Design: | Ist-Analyse, Modellentwicklung |
Methode: | Expertenbefragung (Einzelgespräche und Workshops), schriftliche Befragung aller Hebammen in Niedersachsen |
Laufzeit: | 01.10.2006 - 31.12.2008 |
Finanzierung: | Arbeitsgemeinschaft innovativer Projekte des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen (AGIP), F.A.-Nr. 2006.754. |
In der Gesundheitsberichterstattung des Bundes können bislang keine vollständigen Aussagen zur gesundheitlichen Versorgung von Frauen in der Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit getroffen werden. Auch die Erfassung der beschäftigten Hebammen und ihres Leistungsspektrums kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht umfassend dargestellt werden. Dementsprechend ist der derzeitige und zukünftige Bedarf an Hebammenleistungen nicht bekannt.
Eine umfassende Bearbeitung und Analyse der Themenfelder Leistungen der Gesundheitsversorgung sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen der Gesundheitsberichterstattung in diesem Zusammenhang ist perspektivisch wichtig, um eine qualitativ hochwertige Versorgung der Frauen in der o. g. Lebensphase sicher zu stellen.
Unter dem Titel Gesundheitssystemforschung im Kontext der Frauengesundheitsberichterstattung – Analyse der Datenlage zu den Versorgungsleistungen durch Hebammen führte der Verbund Hebammenforschung eine Untersuchung zum Spektrum der Hebammenleistungen im Jahr 2007 im Land Niedersachsen durch.
Die dem Forschungsvorhaben zugrundeliegenden Fragen wurden mit Hilfe qualitativer und quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung bearbeitet. Die Methodenkombination setzt sich zusammen aus Expertenbefragungen, die im Rahmen von Einzelgesprächen und Workshops erfolgen, sowie einer schriftlichen Befragung unter Hebammen im Bundesland Niedersachsen.
Informationsveranstaltungen zur Studie sowie die Felderschließung nehmen einen breiten Raum ein.
Angestrebtes Ergebnis des Forschungsprojektes ist es, eine Übersicht in Bezug auf vorhandene und fehlende Daten zu den Versorgungsleistungen durch Hebammen zu schaffen und mögliche Wege der Vervollständigung der Datenlage aufzuzeigen, um sie für die Gesundheitssystemforschung im Kontext der Gesundheitsberichterstattung nutzen zu können.
Projektleiterin:
Prof. Dr. Friederike zu Sayn- Wittgenstein
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Rainhild Schäfers, Dipl. Pflegewirtin (FH), Hebamme
Studentische MitarbeiterInnen: Inken Brodersen, Bianka Fuchs, Matthis Schäfers
Kooperationspartner:
Deutscher Hebammenverband (DHV) e.V. (vormals Bund Deutscher Hebammen (BDH) e.V.) www.hebammenverband.de
Hebammenverband Niedersachsen e.V. www.hebammen-niedersachsen.de
Ingenierbüro Zimmermann www.hebrech.de
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 969-2024
E-Mail: f.wittgenstein@hs-osnabrueck.de
Ergebnisse der Bestandsaufnahme im Hebammenwesen veröffentlicht
Gegenstand der Erhebung waren unter anderem die Versorgungsleistungen von angestellten und freiberuflichen Hebammen im Jahr 2007. 1413 im Erhebungsjahr berufstätige Hebammen, weitere 46 nicht berufstätige Hebammen sowie 48 Hebammenschülerinnen nahmen an der Befragung teil. Eine Auswahl der Ergebnisse wird in einer Broschüre (pdf), die in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern, dem Deutschen Hebammenverband und dem Ingenieurbüro Zimmermann von der Fachhochschule Osnabrück herausgegeben wurde, dargestellt.
Ziel: Entwicklung von Konzepten für den Hebammenkreißsaal
Zielgruppe: Hebammen
Design: deskriptive, qualitative Studie
Methode: Fokusgruppengespräche mit dem Hebammenteam und problemzentrierte Interviews mit Hebammen der Referenzklinik zu zwei Zeitpunkten und mit Hebammen einer Vergleichsklinik, Dokumentenanalyse
Laufzeit: 01.02.2004 - 14.08.2005
Untersuchung zu Betreuungskonzepten für die klinische Geburtshilfe
Die Studie zur Konzeptentwicklung fokussiert die Identifizierung der Grund- und Wertehaltung im derzeitigen Arbeitsverständnis von klinisch tätigen Hebammen. Das Ziel ist die Erarbeitung berufsspezifischer Betreuungskriterien.
Hieraus ergeben sich folgende Forschungsfragen:
- Was sind aus Sicht der klinisch tätigen Hebammen Kriterien des Hebammenbetreuungskonzeptes?
- Welchen Stellenwert haben beispielsweise Betreuungsprinzipien wie Beziehungsarbeit, Information und Aufklärung oder Betreuungskontinuität bei der derzeitigen Hebammenarbeit in der Klinik?
- Vollziehen sich Veränderungen des Berufsverständnisses durch eine Reflexion in Form von supervisorischer Prozessbegleitung?
- Unterscheidet sich das Berufsverständnis bei der Arbeit im Hebammenkreißsaal im Vergleich zur Arbeit im üblichen Kreißsaal?
Dahinter steht die Frage nach möglichen hebammenspezifischen Kriterien bei der klinischen Betreuung von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen und ob sich diese vom medizinischen Betreuungsmodell unterscheiden.
Die Untersuchung basiert auf einem qualitativen Studiendesign. Aufgrund seiner subjekt- und prozessorientierten Vorgehensweise ermöglicht der Forschungszugang das Verständnis der Sicht der Teilnehmerinnen, des Ablaufs sozialer Situationen sowie der Veränderungen in der Hebammenarbeit durch die Implementierung des Hebammenkreißsaals.
Die Datenerhebung erfolgte durch eine Methodenkombination bestehend aus problemzentrierten Interviews (Witzel, 1982/ 89) und Fokusgruppengesprächen. Die Stichprobe für die Interviews besteht aus den Hebammen der Referenzeinheit, in welcher der Hebammenkreißsaal implementiert wurde, sowie den Hebammen einer Vergleichsklinik ohne Hebammenkreißsaal. Die erste Befragung fand von März bis April 2004 in beiden Kliniken statt. Die Hebammen der Referenzeinrichtung wurden von März bis April 2005 ein zweites Mal befragt. In der Referenzklinik fanden außerdem Fokusgruppengespräche zur supervisorischen Beratung zu vier Zeitpunkten statt.
Die Datenauswertung erfolgte in Anlehnung an die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (1994).
Dieses Projekt bildet die Basis für die anderen drei Projekte, in denen das Konzept Hebammenkreißsaal weiter evaluiert wird. Es wurde im Sommer 2005 abgeschlossen. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist in Arbeit.
Projektleiterin:
Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Antje Kehrbach, Dipl. Berufspädagogin, Hebamme (01.02.2004- 31.7.2005, und laufendes Promotionsvorhaben)
Simone Kirchner, Dipl. Psychologin, Hebamme (15.02.2004 - 14.08. 2005)
Wissenschaftliche Hilfskraft:
Astrid Krahl, Dipl. Pflegewirtin (FH), Hebamme (01.08.2004 - 31.12.2004)
Studentische MitarbeiterInnen:
Petra Wallmeyer, Hebamme, Studentin Pflegewissenschaft (01.04. 2004 - 30.09. 2004)
Simon Beraus, Krankenpfleger, Student Pflegewissenschaft (01.12.2004 - 31.07.2005)
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Verbund Hebammenforschung
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 – 969 2024
E-Mail: f.wittgenstein@hs-osnabrueck.de
Ziel: Beurteilung des Outcome bei Mutter und Kind in beiden Kreißsaalmodellen
Zielgruppe: Schwangere mit anamnestisch niedrigem Risiko
Design: kontrollierte Prospektivstudie
Methode: Dokumentation der Geburt und schriftliche Befragung von Frauen acht Wochen nach der Geburt
Laufzeit: 01.02.2004 - 31.01.2007
Der Hebammenkreißsaal ist ein neues geburtshilfliches Versorgungskonzept in Deutschland, das parallel zum üblichen - ärztlich geleiteten - Kreißsaal im Klinikum Bremerhaven Reinkenheide gesunden Schwangeren eine Geburt mit ausschließlicher Betreuung durch Hebammen ermöglicht.
Die Interventionsstudie basiert auf einem prospektiven, kontrollierten Studiendesign und intendiert einen Vergleich zwischen dem - in Deutschland - ersten Hebammenkreißsaal und dem üblichen Kreißsaalmodell.
Ziel der Studie ist es, erstmalig in Deutschland Aufschluss über die Auswirkungen des neuen Versorgungskonzeptes „Hebammenkreißsaal“ (Hebammengeburtshilfe im Vergleich zur üblichen ärztlich geleiteten Geburtshilfe) in Bezug auf das maternale und kindliche Outcome zu geben
Frauen, die in der Schwangerschaft kein bzw. ein niedriges anamnestisches Risiko aufweisen und bei denen ein normaler Geburtsverlauf zu erwarten ist, werden entweder im Hebammenkreißsaal (Interventionsgruppe) oder dem üblichen - ärztlich geleiteten - Kreißsaal (Kontrollgruppe) betreut, nachdem sie ihr Einverständnis gegeben haben. Eine Stichprobengröße von 626 Frauen wird angestrebt.
Zielgrößen der Studie sind das maternale und kindliche Outcome, geburtshilfliche Interventionen sowie ausgewählte Aspekte der Hebammengeburtshilfe. Die Datenerhebung erfolgt mittels einer Dokumentation unter der Geburt.
Die Studienteilnehmerinnen werden acht Wochen nach der Geburt anhand eines Fragebogens zu verschiedenen Aspekten ihrer Geburt und der Betreuung - Informationsgefühl, Wahlmöglichkeiten, Kontinuität und Kontakt zum Kind - befragt.
Darüber hinaus interessieren das Stillverhalten zum Zeitpunkt der Entlassung aus der Klinik und nach acht Wochen sowie das physische als auch psychische Wohlbefinden nach der Geburt.
Projektleiterin:
Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Nicola Bauer, Dipl. Pflegewirtin (FH) , Hebamme
Wissenschaftliche Hilfskräfte:
Rainhild Schäfers, Dipl. Pflegewirtin (FH), Hebamme (bis 30.9.2006)
Simon Beraus, Dipl. Pflegewirt (FH), Krankenpfleger (1.8. 2005 -30.9.2006)
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Verbund Hebammenforschung
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Telefon: 0541 969-2024
E-Mail: f.wittgenstein@hs-osnabrueck.de
Ziel: Untersuchung von Kriterien für den Einsatz von Geburtseinleitung, CTG, Episiotomie und Kaiserschnitt bei ÄrztInnen und Hebammen
Zielgruppe: ÄrztInnen, leitende Hebammen und VerwaltungsdirektorInnen
Design: deskriptive, qualitative Studie
Methode: problemzentrierte Interviews mit ÄrztInnen, leitenden Hebammen sowie VerwaltungsdirektorInnen
Laufzeit: 01.02.2004- 31.12.2007
In der Versorgungsforschung im Bereich geburtshilflicher Betreuung, Diagnostik und Therapie wird allgemein der Schwerpunkt auf Outcome-Orientierung gelegt. So belegen vergleichende Studien von Hebammengeburtshilfe und ärztlich geleiteter Betreuung eine niedrigere Frequenz von Interventionen in der Hebammengeburtshilfe bei gleichen Outcomewerten. Geburtshilfliche Handlungsleitlinien, welche ursächlich möglicherweise in nicht unerheblichem Maße an diesen Unterschieden beteiligt sind, werden aus Wissenschaftsperspektive bisher nur unzureichend berücksichtigt.
Das Projekt möchte deshalb Handlungsleitlinien geburtshilflicher ExpertInnen (v.a. ÄrztInnen, leitende Hebammen) und der Verwaltungsleiter bezüglich ausgewählter geburtshilflicher Interventionen (Kaiserschnitt, Geburtseinleitung, CTG-Dauerüberwachung und Episiotomie) untersuchen. Von besonderem Interesse ist, zu analysieren, welches die ausschlaggebenden Entscheidungskriterien sind, eine Maßnahme durchzuführen oder sie zu unterlassen. Dabei finden nicht ausschließlich medizinische Aspekte Beachtung, ebenso können Dimensionen nicht medizinischer Genese von Belang sein. Weiterhin wird der Einfluss der Implementierung eines Hebammenkreißsaales auf Handlungsleitlinien analysiert.
Folgende Forschungsleitfragen stehen im Fokus des Interesses:
- Welche Entscheidungskriterien und ggf. Handlungsleitlinien bestimmen jeweils, ob eine der oben genannten Interventionen durchgeführt wird?
- Welche Rolle spielen die Wünsche der Gebärenden und ggf. auch ihrer Partner?
- In welchem Maße wird diese Entscheidung beeinflusst von Ausbildung, Weiterbildung, individueller Berufserfahrung der Expertinnen und Experten?
- Welche Bedeutung haben hierarchische und forensische Aspekte?
- Welche Veränderungen in der Beurteilung und ggf. auch in der eigenen Praxis entstehen durch die Erfahrung im Modellprojekt?
Ziel der Untersuchung ist es, Einflussdimensionen geburtshilflicher Entscheidungsprozesse darstellen zu können. Die Ergebnisse der Studie werden in einer abschließenden Synopse unter Einbeziehung der Interventionsraten der Kliniken und der beim Zentrum für Qualitätsmanagement (ZQ) in Hannover vorliegenden Gesamtdaten der Perinatalergebnisse für Bremen und Niedersachsen sowie der Ergebnisse aus den anderen Projekten des Verbundes Hebammenforschung als geburtshilfliche Handlungsleitlinien illustriert.
Weiterhin ist beabsichtigt, sowohl das Betriebs- als auch das Kontextwissen der befragten Personengruppen zu erfassen und unter Berücksichtigung bereits bestehender internationaler und nationaler Leitlinien sowie der Einbeziehung systematischer Reviews und randomisierter kontrollierter Studien zu Empfehlungen für die Entwicklung abteilungsinterner Handlungsleitlinien zu gelangen.
Die Untersuchungsergebnisse sollen darüber Aufschluss geben, was maßgebliche Determinanten klinischer Entscheidungsprozesse sind. Diese Erkenntnisse sind insbesondere für die bislang noch unzureichende Entwicklung von Leitlinien bezüglich geburtshilflicher Versorgungskonzepte in der Bundesrepublik von Belang und tragen somit wesentlich zur Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung bei.
Der explorative Forschungscharakter, der nach Sinngebungs- und Relevanzstrukturen geburtshilflicher ExpertInnen fragt, macht einen qualitativen Forschungsansatz obligat. Es werden (semi-)strukturierte problemzentrierte Interviews nach Witzel (2000) durchgeführt. Diese Interviewmethode lässt es zu, von Befragten selbst formulierte subjektive Wahrnehmungen und Verarbeitungsweisen zu eruieren. Die Experteninterviews (vgl. Meuser & Nagel 1995) werden in zwei geburtshilflichen Abteilungen (eine Referenzklinik mit und eine Kontrollklinik ohne Hebammenkreißsaal) mit den dort tätigen Ärztinnen und Ärzten zu zwei Erhebungszeitpunkten durchgeführt. Felderschließend werden außerdem die leitenden Hebammen sowie die Verwaltungsdirektoren der beiden Kliniken befragt. Das Interviewmaterial wird durch vorwiegend induktiv entwickelte Kategorien systematisch mittels der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2000) ausgewertet.
Ergebnisse des Projektes siehe
www.maternal-health.uni-osnabrueck.de/418.htm
Projektleiterin:
Prof. Dr. med. Beate Schücking
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Dr. Claudia Hellmers, Dipl. Pflegewissenschaftlerin (FH), Hebamme (15.01.2005 - 31.12.2007)
Britta Ellerbrock, Diplom Berufspädagogin, Hebamme (01.02.2004 - 31.10. 2004)
Studentische Mitarbeiterin: Stefanie Ott (bis Mai 2006)
Wissenschaftliche Hilfskraft: Astrid Krahl, Dipl. Pflegewirtin (FH), Hebamme (August 2006 - Oktober 2007)
Kontakt:
Universität Osnabrück .
Albrechtstr. 28
49069 Osnabrück
Ziel: Untersuchung der Entscheidungskriterien für oder gegen eine Geburt im Hebammenkreißsaal
Zielgruppe: Schwangere
Design: deskriptive, qualitative Studie
Methode: problemzentrierte Interviews mit je 40 Frauen vor und nach der Geburt anhand von matched-pairs
Laufzeit: 01.02.2004 - 31.03. 2007
Das Modell des Hebammenkreißsaals stellt in Deutschland erstmalig ein Konzept dar, das sich vom Risikoblick der Geburtsmedizin löst und eine hebammengeleitete Geburtshilfe im klinischen Setting anbietet. Da der Hebammenkreißsaal in Deutschland ein noch sehr neues Modell ist, liegen bisher keine Erkenntnisse vor, in wie weit dieses Konzept die Bedürfnisse der Frauen/Paare trifft.
Vor diesem Hintergrund werden in der Studie die persönlichen Entscheidungskriterien von Frauen bei der Wahl des Geburtsortes untersucht. Besonderes Augenmerk wird auf Sicherheit vermittelnde Aspekte und den Stellenwert von Selbstbestimmung gelegt. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, ob Schwangere (und deren Partner) in der Lage sind, anhand der ihnen zur Verfügung stehenden Informationen, das für ihre Bedürfnisse angemessene Kreißsaalmodell zu identifizieren. In einem weiteren Schritt wird untersucht, in wie weit die während der Schwangerschaft getroffene Wahl auch nach der Geburt Bestand hat, oder ob sie in Anbetracht der Geburtserfahrung anders bewertet wird.
Eine genauere Identifizierung von Faktoren, die zur Entscheidung bei der Wahl des Geburtsortes herangezogen werden, der Informationsbeschaffung und -verarbeitung sowie den individuellen Entscheidungswegen wird erwartet. Weiter wird der biographische Hintergrund für die Entscheidung beleuchtet und ein Verständnis von der Bedeutung von Selbstbestimmung und dem Stellenwert von Sicherheitsaspekten gewonnen.
Die im Projekt "Entscheidungskriterien schwangerer Frauen" gewonnenen Erkenntnisse geben Einblick in den Informations- und Unterstützungsbedarf, den Frauen/ Paare haben, um sich in der Lage zu sehen, eine Entscheidung bezüglich des Geburtsortes zu treffen, die auch nach der Geburtserfahrung Bestand hat.
Die Ergebnisse können weiter für die Entwicklung einer bedürfnisorientierten Beratung für die Wahl des Geburtsortes genutzt werden.
Da im Hebammenkreißsaal nur Frauen mit niedrigem, bzw. ohne Ausgangsrisiko gebären können, werden ausschließ-lich Frauen befragt, für die laut Risikokatalog eine Geburt im Hebammenkreißsaal möglich wäre.
Zielgruppe sind die Frauen, die eine Randomisierung (siehe Interventionsstudie "Betreuung während der Geburt") ablehnen, weil sie sich bereits für eines der beiden Kreißsaalmodelle entschieden haben, jedoch ansonsten bereit sind, an der Studie teilzunehmen. Es werden pro Kreißsaalmodell 20 Frauen, gematcht nach Alter und Parität, bezüglich ihrer Entscheidungskriterien zur Wahl des Kreißsaalmodells an zwei verschiedenen Zeitpunkten befragt.
Aufgrund der mäßigen Kenntnis von Aspekten, die für eine Entscheidung bezüglich des Geburtsortes herangezogen werden, kommen qualitative Verfahren zur Anwendung. Dies ermöglicht sowohl eine theoriegeleitete Forschung, als auch ein exploratives Vorgehen. Die Daten werden mittels problemzentrierter Interviews zu zwei Zeitpunkten erhoben. Die erste Befragung wird im letzten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt, wenn eine Entscheidung bezüglich des Geburtsortes bereits getroffen ist. Die zweite Befragung findet nach der Geburt, am Ende/nach Abschluss des Wochenbettes statt und beleuchtet die zuvor genannten Entscheidungskriterien vor dem Hintergrund der Geburtserfahrung.
Für die Auswertung der Interviews wird ein qualitativ-inhaltsanalytisches Vorgehen eingesetzt, da dies die Identifizierung von relevanten Einzelfaktoren und die Konstruktion von möglichen Zusammenhängen ermöglicht und so die Komplexität des Forschungsgegenstandes erfasst werden kann.
Projektleiterin:
Prof. Dr. phil. Petra Kolip
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Oda von Rahden, Diplom Psychologin, Hebamme
Kontakt:
Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS)
Linzer Str. 8-10, 28359 Bremen
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP), Universität Bremen
Grazer Str. 2, 28359 Bremen
Telefon: 0421 218-4603
Der Bericht „Geburtshilfe neu denken“ entstand in Kooperation mit dem Bund Deutscher Hebammen e.V. und finanzieller Förderung der Robert Bosch Stiftung. Er setzt mit seiner umfassenden Analyse und Darstellung der Hebammentätigkeit in Deutschland einen neuen Akzent.
Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit sind vitale Ereignisse im Leben einer Frau und einer Familie – und primär physiologische. Deshalb sollten in der Gesundheitsversorgung diejenigen Leistungen und Handlungsansätze stärker berücksichtigt werden, die auf die Unterstützung und den Erhalt von Gesundheit ausgerichtet sind. Die Lebensphase von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit stellt für die Eltern – und insbesondere für die Mutter – eine biographische Übergangssituation dar, die Einfluss auf ihre zukünftige gesundheitliche Verfassung und ihr gesundheitsrelevantes Verhalten hat. Sie eröffnet Möglichkeiten, gesundheitsförderliche Ressourcen zu entdecken und im familiären Leben weiterzuentwickeln. Die gesundheitliche Versorgung sollte von einer individuellen und durchgängigen Betreuung von Frauen und ihren Kindern geprägt sein.
Der Bericht macht mit seiner Analyse darauf aufmerksam, dass der Berufsstand der Hebamme für die Bereiche Gesundheitsförderung und Prävention ein Potenzial bietet, welches gesellschaftlich wesentlich mehr als bisher genutzt und gefördert werden muss.
Um in Zukunft jungen Familien eine bedarfs- und bedürfnisangepasste Versorgung anbieten zu können, werden Empfehlungen ausgesprochen sowohl für die Familien- und Gesundheitspolitik, als auch für Reformen in der Ausbildung und Forschung.
Publikation
Sayn- Wittgenstein, F. zu (Hg.). (2007). Geburtshilfe neu denken. Bericht zur Situation des Hebammenwesens in Deutschland. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle: Hans Huber Verlag.
Pressemitteilung der Hochschule Osnabrück und des Bund Deutscher Hebammen März 2006
In Rahmen der Studie wurde exemplarisch eine Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus Hochschule, Fachschule und Praxisorten erfolgreich umgesetzt. In Anlehnung an die Aktionsforschung wurde in einem mehrstufigen Prozess (Planung, Aktivität, Beobachtung und Reflexion) ein gemeinsames Ausbildungsmodul zur Leitung der physiologischen Geburt konzipiert und modellhaft erprobt.
Ziel ist ein systematischer, vernetzter Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis zur Vermittlung einer evidenzbasierten und reflektierten klinischen Handlungskompetenz, die für eine frauen- und familienorientierte geburtshilfliche Versorgung erforderlich ist.
Zudem wurde in der Studie durch eine Gruppendiskussion ermittelt, mit welcher Struktur und welchen Inhalten die Anhebung der Erstausbildung auf akademisches Niveau vollzogen werden sollte. In bewährter Kooperation der Lernorte soll der Studiengang als ausbildungsintegriertes Studium gestaltet werden, das neben dem akademischen Grad Bachelor of Sience (Midwifery) zu einem Berufsabschluss auf Grundlage des Hebammengesetzes und der zugehörigen Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen führen soll. Hierzu wurde ein Vorschlag zur Durchführung erarbeitet.
Publikationen
Kehrbach, A., Sayn- Wittgenstein, F. zu (2007). Konzeptionelle Entwicklung innovativer Hebammenausbildung durch Lernortkooperation. PrinterNet 9 (4): 228-238.
Kehrbach, A., Wehr, A. Huhn, I. Sayn- Wittgenstein, F. (2006). Wissenschaft und Praxis - wie es gehen könnte. Hebammenforum 10: 809-812.
Ziel: | Ist-Analyse, Formulierung von Eckwerten zur Versorgungsgestaltung |
Zielgruppe: | Hebammen und Pflegende |
Design: | Qualitative Studie |
Methode: | Literaturanalyse, ExpertInnen- und Gruppengespräche |
Laufzeit: | 01.02.2007 - 31.08.2008 |
Finanzierung: | Eigenmittel der Hochschule Osnabrück |
Für das Pflege- und Hebammenwesen entwickelten sich vor allem im Laufe des letzten Jahrzehnts neue und erweiterte Anforderungen. Diese betreffen unter anderem das qualitativ stark veränderte Aufgabenprofil mit erhöhten präventiven und rehabilitativen Anteilen in der Versorgung von Einzelnen, Familien und Bevölkerungsgruppen. Im Vordergrund der Basisversorgung durch Pflegende und Hebammen stehen Versorgungsmodelle, die auf eine möglichst selbstständige und selbstbestimmte Versorgung in der eigenen Häuslichkeit abzielen sowie das soziale Unterstützungssystem mit einbeziehen.
Die Komplexität dieser Anforderungen erfordert zunehmend eine interprofessionelle und transprofessionelle Zusammenarbeit im Gesundheitswesen.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Eckwerte zur Versorgungsgestaltung. Angestrebt wird ein konstruktives gemeinsames Vorgehen, welches sich konsequent am Bedarf und den Bedürfnissen der Klientel orientiert, um eine Verbesserung des Outcome in der Versorgung im Pflege- und Hebammenwesen zu erreichen.
Projektleiterinnen:
Prof. Dr. PH Elke Hotze; Prof. Dr. PH Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Dipl. Soz. Päd. Ute Schöniger
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Melita Grieshop, Dipl. Pflegepädagogin (FH), Hebamme (ab 01.11.2007)
Astrid Krahl, Dipl. Pflegewirtin (FH), Hebamme (bis 08.08.2007)
Kontakt:
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Postfach 1940
49009 Osnabrück
Vor dem Hintergrund der Veränderungen des Gesundheitssystems in Deutschland, die in zunehmendem Maße auch die Geburtshilfe berühren und somit Auswirkungen auf die Hebammenarbeit haben, wird eine Analyse der freiberuflichen Hebammentätigkeiten und des Innovationspotentials besonders wichtig.
Die qualitative Studie stellt eine umfangreiche vergleichende Untersuchung zwischen außerklinisch tätigen Hebammen und ihren Klientinnen dar.
Ergebnisse der Studie verdichten ein breites Spektrum an Merkmalen, die das Handeln von freiberuflichen Hebammen veranschaulichen. Am Beispiel des Tätigkeitsbereiches der freiberuflich arbeitenden Hebammen in der Stichprobe wird deutlich, dass ein umfassender - am Prozess der Schwangerschaft, der Geburt bis hin zur Neustrukturierung der Familie ausgerichteter - Versorgungsansatz möglich ist. Dieser Betreuungsbogen ermöglicht eine individuelle, auf die Bedürfnisse der Klientinnen und deren Familie zugeschnittene umfassende Betreuung und stellt ein neues Paradigma der gesundheitlichen Versorgung dar. Ebenso deutlich wird die Wertschätzung dieser Vorgehensweise durch die Aussagen der Klientinnen.